Gute Frage. Im Netz gibt es einige schöne Erklärungen dazu, die auch wirklich für Laien verständlich geschrieben wurden.
Guck zum Beispiel hier.
Eine Erklärung dazu:
Die bipolare Störung ist eine psychische Erkrankungen, bei der das Gefühlsleben der Patienten beeinflusst ist. Kennzeichnend sind sich abwechselnde Phasen von Hochs und Tiefs, von Manie und Depression. Das Schwanken zwischen diesen beiden Extremen gab der Erkrankung den Namen: bipolar bedeutet zweipolig. So wie Nord- und Südpol der Erde einander gegenüberliegen, so liegen sich Manie und Depression gegenüber. Die Erkrankung wurde früher auch als manisch-depressive Erkrankung bezeichnet, heutzutage verwandet man fast ausschliesslich die Beeichnung Bipolare Störung.
Die Bipolare Störung ist eine Erkrankung der Extreme: Mal befindet sich der Betroffene in tiefster Depression. Er ist traurig, kann keine Freude mehr empfinden und hat keine Energie mehr. Dann wieder befindet sich der Betroffene in der Manie. Zu diesen Zeitpunkten ist seine Stimmung stark euphorisch, er kann sich kaum kontrollieren und platzt vor Energie. Die Erkrankung tritt phasenweise auf. Zwischen den einzelnen Episoden kommt der Betroffene meist etwas zur Ruhe, bleibt jedoch, je nach Schwere der Erkrankung, mehr oder weniger beeinträchtigt. Verschiedene Alltagssituationen und Stressoren können die Erkrankung wieder akut auftreten lassen. Manche Phasen entstehen auch ohne ersichtlichten Auslöser. Es gibt Verläufe mit regelmässig wiederkehrenden schweren Episoden von Manie und Depression und solche mit schwächeren Episoden. Auch die Dauer der einzelnen Phasen unterscheidet sich von Patient zu Patient. Die Erkrankung begleitet Betroffene meist ein Leben lang.
Aufgrund der beiden Pole der Erkrankung gibt es zwei wesentliche Berührungspunkte mit dem psychiatrischen Hilfesystem. Unter den Depressionen leiden die Patienten meist sehr. Ein schwer depressiver Mensch kann nicht mehr arbeiten, er ist nicht einmal mehr in der Lage, aus dem Bett aufzustehen und sich etwas zu essen zu machen. Depressionen sind heutzutage ein grosses Thema. Ob als eigenständiges Krankheitsbild oder im Rahmen einer bipolaren Erkrankung. Ein Arzt in einer psychiatrischen Klinik hat täglich mit depressiven Menschen zu tun. Sie kommen in die Klinik, weil sie ihren Alltag nicht mehr alleine bewältigen können. Der Hauptgrund für den Beginn einer Behandlung ist der Verlust der Alltagsfähigkeit. Geld verdienen, Partnerschaft, Familie, Freundeskreis, das alles sind von der Gesellschaft definierte Alltagsvariablen. Ist man nicht mehr fähig, diesen Variablen ausreichend nachzukommen, verliert man seine Alltagsfähigkeit. Man fällt aus dem Raster und fühlt sich nicht mehr als vollwertiger Mensch.
Ein depressiver Patient ist auf allen Ebenen seines Gefühlslebens beeinträchtig. Er denkt, fühlt und handelt depressiv und fördert damit die Depression. Ein Teufelskreis entsteht. Eine Psychotherapie setzt an diesem Kernproblem an und schützt langfristig vor den Tiefs. Im Unterschied zur normalen Depression ist damit beim bipolaren Patient aber erst die eine Hälfte der Erkrankung beachtet.
In der Manie wird sich fast kein bipolarer Patient freiwillig in der Klinik vorstellen. Er schäumt über vor Freude und Energie. Das Gefühl, eine Erkrankung zu haben, besteht nicht. Dieser Zustand kann sich auch in einer starken Gereiztheit und vermehrten Konflikten mit Mitmenschen äussern. An dieser Stelle gibt es dann häufig Berührungspunkte mit dem psychiatrischen Hilfesystem. Patienten kommen etwa, weil sie sich und andere gefährden, gegen ihren Willen in die Klinik. Häufig steht zunächst eine medikamentöse Behandlung im Vordergrund. Im Verlauf die Manie muss ebenfalls psychotherapeutisch behandelt werden. Der Betroffene kann lernen, seine Stimmung zu kontrollieren und beim Erkennen von Frühwarnzeichen entsprechende Gegenmassnahmen einleiten. Hierbei hilft eine oft notwendige medikamentöse Behandlung.
Symptome Depression:
Symptome Manie: